Radkauf Online… meine Erfahrung

Da ich letztes Jahr mehr oder weniger im Radsport angekommen bin, überlegte ich natürlich ob neues Material vielleicht eine sinnvolle Investition sein könnte! Rein rational betrachtet war ein neues Rad keineswegs notwendig da mein Cross-Rennrad bisher gute Dienste leistete und stets ein treuer und zuverlässiger Begleiter war.

Aber wie sagt Barney von HIMYM immer? „Neu ist immer besser.“

Und was ist bekanntlich besser als ein schönes Rad, na klar zwei schöne Räder. Also sondierte ich erst einmal, ohne die Absicht direkt ein neues Rad zu kaufen, den Markt.

Folgende Kriterien und Fragen spielten bei meiner Recherche eine wichtige Rolle:

  • Wie hoch ist mein Budget?
  • Welche Ausstattung sollte das Rad mindestens haben?
  • Online Händler oder Fachhändler vor Ort?
  • Alu oder Carbon?
  • Perfekt angepasstes Rad oder „Blindkauf“ im Internet?
  • Preis/Leistungsverhältnis

Um es vorweg zu nehmen, ich kaufte ein Rad bei Canyon und möchte euch meine Erfahrungen, die ich beim Onlinekauf gemacht näher bringen.

Da das Preis/Leistungsverhältnis für mich eine wichtige Rolle spielt und ich aus meinen finanziellen Ressourcen das Optimum herausholen möchte, ging die Tendenz schnell Richtung Direktvertrieb im Internet. Außerdem war die Beratung beim Kauf meines Focus Mares beim Fachhändler nicht wirklich kompetent.

In meiner engeren Auswahl standen dann folgende Räder:

Ich wälzte also zahlreiche Fahrradzeitschriften und durchforstete viele Foren, um Informationen zu besagten Rädern zu bekommen. Da ich letztes Jahr bereits die elektronische Ultegra testete (hier lest ihr den Test) und hellauf begeistert war, sollte das neue Rad wenn möglich auch mit dieser Schaltung ausgestattet sein. Das Votec schnitt in zahleichen Test mit der Note „sehr gut“ ab und wurde schnell zu meinem Favoriten, ohne dabei die anderen Räder gänzlich auszuschließen.

Für die richtige Rahmenhöhe, orientierte ich mich zum einen an meinem Focus Mares und zum anderen an diversen Online-Tools zur Bestimmung der optimalen Rahmenhöhe (z.B. Canyon, frogworks.de, Tour Magazin). Natürlich kann man hier Daten einpflegen wie man möchte, eine Probefahrt ersetzt dies niemals. Es sei denn man hat sich professionell vermessen lassen und weiß genau welche Geometrie man benötigt.

Ob Aluminium-Rahmen oder Carbon-Rahmen muss meiner Meinung nach jeder selbst entscheiden. Gute Alu-Rahmen können heutzutage schon ziemlich gut mit einigen Carbon-Rahmen mithalten und der Vorteil ist sicherlich, dass Alu-Räder meist etwas besser ausgestattet sind (Laufräder, Schlatgruppe), als Carbon-Räder im gleichen Preissegment. In diversen Rennrad-Magazinen zeigte sich zum Beispiel, dass der Alu-Rahmen von Canyon durchweg gute Testergebnisse holte, aber auch der Carbon-Rahmen von Votec begeisterte im Test. (Zur Aussagekraft solcher Test hat ein „Blogger-Kollege“ einen interessanten Artikel geschrieben … hier). Geht man nach den Test in der Roadbike oder dem Tour-Magazin kommt man an der Canyon eigentlich nicht vorbei, was Preis/Leistungs angeht. Natürlich fallen auch die großen Werbeanzeigen besagter Marke besonders auf, aber so funktioniert das Geschäft nun einmal.

Im September des letzten Jahres war es dann endlich soweit und Canyon lockte mit einem absoluten Kampfpreis für das Ultimate AL SLX 9.0 DI2 (400€ Rabatt), sodass ich einfach nicht widerstehen konnte. Das Rad war auf Lager, was bei Canyon nicht oft der Fall ist (teilweise ist mit langen Lieferzeiten zu rechnen) und so bestellte ich es in der Rahmengröße M. Wenige Tage später klingelte der Postbote und meine Freundin nahm das Rad für mich entgegen. Verpackt ist es in einem großen Karton, dem sogenannten „Bike Guard“ und es waren keinerlei Beschädigungen am Rad, obwohl der Postbote das Paket falsch transportierte.

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Das montierte Rad und der Bike Guard von Canyon

 

Der Zusammenbau war relativ einfach und der mitgelieferte Drehmomentschlüssel erleichterte die Montage zusätzlich. Laufräder einspannen, Sattelstütze montieren und den Lenker anbringen, das sind die Schritte die erledigt werden müssen und die im mitgelieferten Handbuch oder auf der Serviceseite von Canyon bestens beschrieben sind. Ich montierte gleich noch die neuen Pedalen und den Trittfrequenzsensor von Garmin und machte direkt eine Probefahrt. Das einzige was mich stört ist die Speichenschutzscheibe, aber die kommt demnächst ab. 🙂

Bisher bin ich knapp 1.000km mit dem neuen Rad gefahren und ich muss sagen, es fährt sich wirklich toll. Die Schaltung ist der Hammer und ich möchte sie nicht mehr missen. Das Rad ist komfortabel und auch nach einer 150km Ausfahrt hatte ich keine Probleme. Ich freue mich in diesem Jahr auf tolle Momente und Rennen und bereue nicht das Rad online gekauft zu haben.

Fazit: Ob man ein Rad Online bestellt oder beim Fachhändler kauft muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand und wurden schon zu Hauf diskutiert. Ich hatte keine Probleme beim Online-Kauf und kann bisher nichts negatives berichten. Für ein gleichwertiges Rad hätte ich beim Fachhändler sicher deutlich mehr bezahlt, was aber auch klar sein sollte. Bei mir stand eindeutig das Preis/Leistungsverhältnis im Vordergrund, bei mehr Budget wäre ich sicher auch beim Fachhändler gelandet.

Mein Tipp:

  1. informiert euch (Foren, Zeitschriften, Messen)
  2. lasst euch Zeit (zum Ende des Jahres gibt es tolle Angebote)
  3. besucht die ortsansässigen Fachhändler und schaut auch dort nach Rädern (Vorjahresmodell sind oft stark reduziert)

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder steht bei euch demnächst auch der Kauf eines neuen Rades an?

Beste Grüße

Marc

5 Antworten auf „Radkauf Online… meine Erfahrung

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    1. Das ist ja eine erfreuliche Überraschung. Normalerweise hört man ja oft von Verzögerungen, aber das scheinen sie ja in den Griff bekommen zu haben! Welches Rad ist es denn geworden?

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