Don’t Look Back in Anger …. 17. Barnewitzer Paarzeitfahren

Nachdem Chris und ich uns im letzten Jahr beim Paarzeitfahren in Barnewitz (ausgerichtet vom BSC Süd 05 – Abteilung Radsport) entschieden haben dem Radsportverein beizutreten, war es nun das erste Mal Paarzeitfahren in Südmontur. Zur Vereinszugehörigkeit gehört natürlich auch der Auf- und Abbau der Veranstaltung, sodass ich um 07:30 Uhr in Barnewitz war. Nachdem alles erledigt war, konnte dann auch die Vorbereitung auf die 25 km Paarzeitfahren beginnen. Die Startnummer wurden angepinnt, das Material final überprüft und ein Warm-Up absolviert. Nachdem Chris letztes Jahr noch mit normalem Rennrad angetreten ist, gab es hier materialtechnisch ein sattes Upgrade und so donnerte – überwiegend vor mir – eine Scheibe am Zeitfahrrad.

Die Vorbereitung war diesmal besser und wir schafften es in der Woche vor dem Wettkampf zweimal die Strecke abzufahren. Die Zeit vom letzten Jahr mit 36:35 Minuten und einem Schnitt von 40.6 km/h wollten wir natürlich verbessern. Und es ging auch um wertvolle Punkte beim HavelradCup, wo Chris noch das Podium erreichen konnte.

Der Start verlief gut, und ich konnte direkt Wattwerte jenseits der 350 Watt auf meinem Garmin ablesen. Ein wenig zu viel, wie sich später herausstellte. Wir harmonierten gut und konnten den windanfälligen ersten Streckenabschnitt mit einem guten Tempo absolvieren. Danach ging es auf eine längere Rückenwindpassage, wo ich zunehmend Probleme hatte, am Hinterrad von Chris zu bleiben. Ich konnte anfangs noch 2-3 Ablösungen fahren, bekam dann aber Probleme, da ich um die 300 Watt treten musste, um überhaupt dran bleiben zu können. Ablösungen von vorne waren kaum noch drin, sodass Chris, der scheinbar einen guten Tag hatte, ordentlich einen wegballerte. An der Bahnüberführung, ca. 5 km vor dem Ziel, ging eine schöne Lücke auf, obwohl ich diese auch noch mit 400 Watt im Schnitt hochdrückte. Ich merkte aber bereits zu Anfang, dass ich mich im Windschatten kaum erholen konnte und meine Watt- und Pulswerte sehr hoch waren.

Bester Moment für ein Foto.

Auf den letzten 5 Kilometern biss ich mich am Hinterrad fest und wir schafften es in einer Zeit von 35:05 Minuten ins Ziel. Strava spuckt hier einen Schnitt von 42.7 km/h aus. Richtig stark und eine Verbesserung der Vorjahreszeit um knapp 90 Sekunden. Von meinem Empfinden her konnte ich diesmal nicht ganz soviel zur Teamleistung wie in den letzten Jahren beitragen. Aber wenn man auf die Zahlen schaut, wird deutlich, dass ich mich ziemlich am Limit bewegt habe. Für die 35 Minuten stehen im Schnitt 290 Watt. Der Durchschnittspuls lag bei 175 BPM. In Golden Cheetah, wo ich meine Daten hochlade, konnte ich gut erkennen, dass ich mich im Bereich W‘ Balance, was ganz grob die Ermüdung während einer Einheit abbildet, ziemlich leer gefahren habe zum Anfang. Idealerweise steigt die W‘ Balance im Windschatten wieder an und die Batterie wird sozusagen wieder aufgeladen.

W‘ Balance Kurve. Akku nach 15 Minuten vollständig entladen 🙂 Akku lädt langsam wieder auf im Windschatten, bleibt aber auf niedrigem Niveau

Die Grafik zeigt ganz schön, dass hier nicht viel mit Aufladen war und dass die ersten Kilometer das System ordentlich belastet haben. Vergleicht man dies mit den aufgezeichneten Wattwerten wird klar, dass die ersten 15 Minuten mit 310 Watt im Schnitt tendenziell zu hart für mich waren. Zudem gab es in diesem Jahr deutliche Materialvorteile bei Chris. Nimmt man beispielsweise eine 3 km lange Gerade heraus, in der Chris komplett vorne fuhr, zeigt sich, dass ich im Windschatten im Schnitt 272 Watt treten musste, um am Hinterrad zu bleiben, während Chris vorne mit 284 Watt getreten hat. Generell musste ich im Windschatten schon ordentlich beißen, um dran bleiben zu können. Es kann natürlich sein, dass ich auch nicht meinen besten Tag hatte. Aber egal, Chris hatte einen guten und wir sind zufrieden mit Platz 4. in unserer Altersklasse. Damit konnten wir Chris auf das finale Podium beim HavelRadCup befördern. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht. Interessant ist natürlich immer noch die Frage, wie sehr sich besseres Material auf die Endzeiten auswirken würde. Bei Chris hat man einen deutlichen Sprung gesehen, was aber auch an der verbesserten Form liegen kann. Dennoch lassen sich man mit Zeitfahrrad, Scheibe und Position sicher noch ein paar Sekunden herauskitzeln. Wir werden es wohl nie erfahren, da ich schlicht keinen Platz mehr in der Wohnung für ein Zeitfahrrad habe. 🙂

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