Laktat³ bei den Radkampftagen

It’s competition day. „Wenn man schon einen Wettkampftag plant, muss es sich auch lohnen.“ Das muss mir wohl durch den Kopf gegangen sein, als ich mich entschied bei den Radkampftagen an einem Tag an drei Zeitfahren teilzunehmen. Ich meldete mich für die 7 km und 31 km Einzelzeitfahren an und sagte auch für das 31 km Mannschaftszeitfahren zu.

Nachdem ich beide Räder in das Auto geladen hatte, ging es zum Truppenübungsplatz Lehnin, wo am Sonntag die Zeitfahren auf dem Programm standen. Im Gepäck waren jede Menge Getränke, Essen und Wechselklamotten. Für das 7 km EZF und das 31 km MZF war kein Zeitfahrmaterial zugelassen, sodass ich hier mit meinem Cannondale startete. Für das 31 km Einzelzeitfahren montierte ich wieder den Auflieger auf mein Canyon und setzte zusätzlich auf einen Zeitfahrhelm. Wenn man schon zwei Rennräder hat, muss man das auch nutzen.

7 km Einzelzeitfahren

Das Zeitfahren über 7 km lief gut. Ich fuhr die Strecke vorher noch einmal ab. Der Start erfolgte um 10:36 Uhr und mit Rückenwind ging es 3,5 km Richtung Wendeschleife. Bis dahin stand ein Schnitt von 42,6 km/h auf dem Tacho, bei 309 Watt im Durchschnitt. Nach der Wende blies der Wind ordentlich. Ich schaffte es dennoch meine Wattleistung zu halten (308 Watt) und kam hier auf einen Schnitt von 41,6 km/h. Mit 9:56 Minuten schaffte es unter 10 Minuten zu bleiben. Insgesamt ein knapper 42 km/h Schnitt bei einer durchschnittlichen Leistung von 309 Watt. Das lief doch schon einmal ganz gut. Platz 5 in der Altersklasse und insgesamt 11. Platz bei 27 Startern. Der erste Platz benötigte 09:21 Minuten. Danach fuhr ich locker aus und es ging direkt in die Vorbereitung für das lange Einzelzeitfahren.

Kopf runter und Vollgas. Bildquelle: https://www.lkk-racing-team.de/bm-sportbilder/

Ich musste den Auflieger noch festschrauben, da ich sonst das Garmin nicht montieren konnte und auch den Transponder musste ich an der Gabel anbringen. Dann schnell die Räder im Kofferraum tauschen (Cannondale rein und Canyon raus), trinken und ein bisschen Essen. Beim Trinken setzte ich überwiegend auf Wasser und auf Sponser Competition. Ich fuhr mich ein und lockerte die Beine und traf auch einige VereinskollegInnen.

Einzelzeitfahren über 31 km

Start für das 31 km Zeitfahren war für mich um 12:07 Uhr, sodass ich eine gute Stunde Pause zur Erholung hatte. Direkt 1 Minute hinter mir startete Chris und mein Ziel war insgeheim, dass er mich nicht überholt. Am Vortag hatte ich noch die Wattmessung vom Gravelrad ans Canyon gebaut, um vernünftig pacen zu können. Der Start verlief problemlos und ich fand einen guten Rhythmus. Der Schnitt pegelte sich so um die 40 km/h ein, was ich in Ordnung fand. Da ich das anschließende Mannschaftszeitfahren im Hinterkopf hatte, versuchte ich nach den Wellen nicht komplett zu Gas zu geben, sondern ließ die Wattwerte mal ein wenig sinken. Es war mein erstes längeres Einzelzeitfahren. Bisher waren die knapp 12 km in Rietz das Maximum. Auf der Strecke lief es gut, auch wenn die Kilometer 15-20 km relativ langsam vergingen. Ich hatte lange einen vor mir gestarteten Fahrer vor mir, was mich motivierte, da ich immer näher kam. Der letzte Streckenabschnitt war wellig und die kleinen Rampen zogen ordentlich Kraft aus den Beinen. Die letzten 2 km mit Gegenwind waren hart und ich schaffte es gerade so, vor Chris ins Ziel zu kommen.

Insgesamt benötigte ich für die 31,2 km 45:52 min, was einem Schnitt von 41 km/h entspricht. Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Leistungsmäßig habe ich mir das Rennen gut eingeteilt und fuhr 270 Watt im Schnitt (inwiefern das stimmt, weiß ich nicht, da ich keinen Abgleich zwischen den Favero Pedalen und dem 4iiii Leistungsmesser habe). Im Endeffekt wurde ich 16. in meiner Altersklasse und fuhr insgesamt 38 schnellste Zeit bei 70 StarterInnen. Der Erstplatzierte brauchte stabile 38:55 Minuten. Danach hieß es ausfahren, essen und vor allem trinken. Für das Mannschaftszeitfahren musste noch die Startnummer am Trikot getauscht werden. Zudem überprüfte ich den Luftdruck am Cannondale und stellte einen Druckverlust von ca. 2 Bar fest. Ein Glück habe ich mir während der Vorbereitung und während des Mannschaftszeitfahrens nicht soviel Gedanken darüber gemacht. Aber war definitiv ein schleichender Plattfuß, denn die Luft war nach der Ankunft zu Hause deutlich entwichen.

Mannschaftszeitfahren über 31 km

Beim Mannschaftszeitfahren starteten insgesamt 17 Mannschaften. Es war kein Zeitfahrmaterial zugelassen und die Strecke war exakt die gleiche wie beim Einzelzeitfahren. Wir starteten zu fünft und wollten schauen, was auf der Strecke so möglich war. Wir fingen gut an und fanden einen guten Rhythmus beim Durchwechseln.

Der Wind blies deutlich stärker als noch beim EZF und so mussten wir ordentlich treten. Anfangs fuhr ich nur kürzere Ablösungen von ca. 30 Sekunden, was ich dann aber später auf ca. 1 Minute steigern konnte. Die Beine waren, also auch nach den zwei vorherigen Belastungen, noch ganz gut. Im welligen Schlussabschnitt verloren wird leider Dirk, dessen Sattelstütze während der Fahrt 3 cm hereinrutschte. Auf den letzten Kilometern pushten wir noch einmal. Mir fiel es zunehmend schwerer nach einer Ablösung dranzubleiben, aber ich hielt bis zum Schluss durch. Wir kamen mit einer Zeit von 45:11 Minuten ins Ziel, was einem Schnitt von 41,5 km/h entspricht. Dazu benötigte ich eine Durchschnittsleistung von 250 Watt (260 Watt gewichtete Leistung). Wir wurden damit 10. von 17 gestarteten Teams und in unserer Altersklasse belegten wir Platz 6 von 7. Wir waren dennoch zufrieden, da wir gut zusammen fuhren, vorher nicht gemeinsam trainiert haben und viel Spaß vorher, währenddessen und danach hatten.

Fazit

Insgesamt war es ein sehr anstrengender Tag, der aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich konnte meine körperlichen Grenzen testen und freue mich, dass ich in allen drei Zeitfahren gut performt habe. Ich hätte sofort unterschrieben, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich alle drei Wettbewerbe mit einem Schnitt von > 41 km/h absolviere. Dementsprechend bin ich echt happy. Vor allem beim Einzelzeitfahren muss man sich nur die Bilder vom eingesetzten Material anschauen. Hier wird deutlich, dass ich mit meinem Setup schon erhebliche Nachteile gegenüber reinen Zeitfahrmaschinen habe. In Summe waren es also 69,3 Zeitfahrkilometer, die ich mit einem Schnitt von 41,24 km/h, einer durchschnittlichen Leistung von 275 Watt (ohne Gewichtung der Streckenlänge) und einem Durchschnittspuls von 171 BPM absolviert habe. Mit Warmfahren, Wettkämpfen und Cool Down habe ich 2.276‬ Kalorien verbraucht. In puncto Trinken und Essen lief alles super. Vielen Dank an die Veranstalter und fleißigen HelferInnen. Die Strecke war wirklich super und es hat Spaß gemacht. Die Organisation war auch klasse. Und vielen Dank auch an Benni für die tollen Fotos vom Streckenrand.

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