Frühjahrklassiker² – Urlaub in Flandern

„Schatz, Flandern ist wirklich schön zum Urlaub machen“, so oder so ähnlich war wohl meine Aussagen in 2022 als wir den Urlaub für Ostern 2023 buchten. Natürlich sollten dabei die beiden Radklassiker Ronde van Vlaanderen und Paris-Roubaix als radsporttechnisches Rahmenprogramm dienen, aber auch die Zeit mit der Familie sollte nicht zu kurz kommen.

Am 30.03.2023 ging es also mit Familie und zwei Rädern Richtung Flandern. Herzele war der Zielort, welcher am Freitag nach einer Zwischenübernachtung in Oberhausen bei bestem Klassikerwetter (Wind und Regen) erreicht wurde. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage hatte alles zu bieten und nach der Einweisung kam auch schon Eric mit Familie an. Eric hatte mit der Ronde ja noch eine Rechnung offen, nachdem die Defekthexe 2019 gleich zweimal zugeschlagen hatte.

Die Teilnahme an der Flandernrundfahrt am Samstag wurde durch schlechtes Wetter und einen Infekt seitens Eric ausgelassen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und sodass wir uns am Dienstag auf die 177km lange Runde. Den Track hatten wir von der Flandern Challenge erhalten. Die Runde hatte über 2000 Höhenmeter und insgesamt 24 Anstiege zu bieten. Am Start lagen die Temperaturen bei schattigen Null Grad, doch spätestens am Wolvenberg (max. 13% Steigung) wurde es warm. Das weitere Vorankommen gestaltete sich zäh und das ständige Auf und Ab ließ die Beine ermüden. Auf dem Programm stand auch der Berendries, bei dem wir am Sonntag das Profirennen besucht wurde. Die Atmosphäre an der Strecke war wirklich toll und unsere Frauen und Kinder waren auch begeistert.

Auf den letzten 100 Kilometern unserer Runde folgten Highlights wie die Muur van Geraadsbergen, der Koppenberg, der Oude Kwaremont und der Paterberg. In Summe waren wir 8h unterwegs und der anfangs angestrebte Schnitt von 25 km/h wurde deutlich verfehlt. Neben den satten Steigungsprozenten (bis zu 22% am Koppenberg) war auch das Kopfsteinpflaster ein weiterer Gegner, den es zu bezwingen galt. Insgesamt war es wunderbar, die legendären Anstiege zu fahren. Nach der Fahrt musste ich mir im örtlichen Fahrradladen noch Lagerfett besorgen, da es während der letzten 50 km doch häufiger aus dem Tretlagerbereich knarzte. Sicherlich Nachwirkungen aus der intensiven Reinigungsaktion im Rahmen des Kettenwachsens. Ein Glück hatte ich alles dabei und das Problem ließ sich beseitigen. Viel Schrauben hilft also viel 🙂

Neben dem Radsport standen auch ein Besuch im Zoo Pairi Daiza auf dem Programm. Außerdem waren wir noch in Gent und Brügge, welche wirklich über tolle historische Altstädte verfügen. Insgesamt kann man die Ecke echt empfehlen, denn man hat neben den legendären Anstiegen auch tolle Städte und Ausflugsziele in der Umgebung. Die Leute sind freundlich, das Bier sehr lecker und die Pommespreise stabil.

Wir starteten um 07:30 Uhr am Velodrom und auf den ersten 50 km ging es gemütlich zu. Danach folgte mit dem Trouée d’Arenberg aber gleich ein 2,3 km langer 5 Sterne Kopfsteinpflasterabschnitt. Hier wurde das Material auf Herz und Nieren geprüft. Ohne Sturz und Defekt ging es motiviert in die nächsten Kopfsteinpflasterabschnitte. Es ging über berüchtigte Abschnitte wie Orchies (1,7 km Länge) Mons-en-Pevele (3km Länge) oder Carrefour de l’Arbre (2,1 km Länge). Man muss die Abschnitte selbst gefahren sein, um eine Vorstellung bezüglich der schlechten Qualität zu bekommen. Brandenburger Kopfsteinpflaster ist dagegen eine Radrennbahn. Bereits 2017 starteten wir (hier die 172 km Strecke) bei der Veranstaltung. Am Ende taten die Hände furchtbar weh, doch dies war spätestens nach der Einfahrt ins legendäre Velodrom in Roubaix vergessen. Die Organisation und die Verpflegung entlang der Strecke waren toll.

Vielleicht noch kurz zum Setup. Ich war mit meinem Rose Backroad unterwegs. Als Bereifung diente der Continental 4 Season in 32mm Breite. Hinten hatte ich einen Latexschlauch verbaut. Wir kamen beide ohne Platten und Defekte ins Ziel. Auf dem Pflaster in Ahrenberg knallte es zweimal ordentlich, aber zu einem Durchschlag kam es nicht. Wie man auf den Bildern sehen kann, habe ich mich auch wieder einem Radsportverein angeschlossen. Aber dazu vielleicht später mehr.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Nach oben ↑